Die Blende

Blende

geschrieben von Chris Roh

24. Juli 2022

Heute sprechen wir über die Blende der Kamera. Wir haben das Thema bereits kurz in meinem Beitrag zum Belichtungsdreieck angeschnitten, gehen aber in diesem Beitrag noch etwas mehr in die Tiefe.

Was wir bereits über die Blende wissen:

Jedes Objektiv hat eine Blende, die stufenweise geöffnet oder geschlossen werden kann. Dadurch wird die Menge des einfallenden Lichts auf den Sensor bestimmt.  Über diese Einstellung regeln wir also, wieviel Licht über die Verschlusszeit auf unseren Sensor gelangen kann. Jedoch sind wir hier in manchen Situationen auch auf die ein oder andere Blendenstufe angewiesen, um einen gewünschen Effekt zu erzielen. 

Blende

Wie ist der Aufbau?

Eine Blende ist meistens lamellenförmig aufgebaut. Man sieht dies auch sehr gut auf dem Titelbild dieses Beitrages, wenn ihr nochmal nach oben scrollt. Die meisten bestehen aus 5 bis 7 Lamellen.

Grundsätzlich funktioniert die Blende wie die Pupille unseres Auges. Eine offene, große Pupille lässt bei schlechten Lichtverhältnissen so viel Licht wie möglich ins Auge. Bei einer sehr hellen Umgebung jedoch, verschliesst sich unsere Pupille und es kommt nur wenig Licht auf unser Auge.

Was beutet der eingestellte Wert?

Umso kleiner der Wert der Blendenzahl ist, desto weiter geöffnet ist sie. Das heisst, wenn wir mit einer „offenen Blende“ fotografieren möchten, also wollen, dass viel Licht auf den Sensor fällt, wählen wir beispielsweise den Blendenwert f/1.4 (niedriger Wert).

Welche Einstellungen an einzelnen Objektiven möglich sind, wird durch die Lichtstärke des Objektives angegeben, also lässt sich nicht jedes Objektiv einfach auf einen Blendenwert von f/1.4 einstellen. Das Objektiv muss auch dafür gebaut sein.

Umso größer der Wert ist, desto kleiner ist die Blende geöffnet. Das heisst, wir fotografieren in so einem Fall mit einer „geschlossenen Blende“ bei einem Blendenwert von Beispielsweise f/22 (höchster Wert). Bei der Einstellung kommt nur wenig Lichtmenge auf den Sensor der Kamera.

Die Blende und die Tiefenschärfe

Wir haben bereits gelernt, dass man mit der Blende einstellen kann, wieviel Licht man auf einmal auf seinen Sensor lässt. Also die Lichtmenge je Zeit. Diese Information ist für die Belichtung sehr wichtig, jedoch hat die Blende auch noch einen weiteren Effekt, der nicht vernachlässigt werden sollte, da er sich stark auf den Bildstil auswirkt.

Dieser Effekt bezieht sich auf die Tiefenschärfe des Bildes. Je kleiner die Blendenöffnung ist, also umso höher der Wert, desto mehr Tiefenschärfe ist im Foto vorhanden.

Zur Veranschaulichung hier einmal ein Foto mit einem niedrigen Blendenwert, also einer offenen Blende (niedriger Tiefenschärfe):

offene Blende

Man erkennt direkt, das die Tiefenschärfe sehr eingeschränkt ist und sich in diesem Fall hier das Objekt in der Mitte stark im Fokus befindet. Alles davor und dahinter wird unscharf und verschwindet darüber hinaus auch in einem Bokeh Effekt.

Wenn wir dasselbe Foto mit einem anderen Blendenwert aufgenommen hätten, wäre es möglich gewesen, den Hinter- und Vordergrund scharf zu bekommen. Jedoch wäre dadurch ebenso der Effekt des Bokehs verloren gegangen.

In der Praxis hätte das darüber hinaus auch bedeutet, dass wir durch einen höheren Blendenwert die Blende weiter geschlossen hätten. Das bedeutete, dass weniger Licht als mit dem niedrigen Blendenwert auf den Sensor gekommen wäre und wir eine unserer anderen Belichtungssäulen (ISO oder Verschlusszeit) hätten anpassen müssen um das selbe Ergebnis in Bezug auf die Belichtung zu erhalten.

Zusammenfassung

Umso niedriger der Blendenwert ist, desto größer ist die physiche Öffnung der Blende am Objektiv. Das heisst, es kommt mehr Licht auf den Sensor. Darüber hinaus nimmt die Tiefenschärfe ab, je niedriger der Blendenwert eingestellt ist. Dies habe ich mit in das kleine Schaubild zum Thema Blende eingearbeitet, damit wir hier dann auch das Gesamtbild zur Blende haben.

Blende

Damit hätten wir den tiefergehenden Blick auf die Blende abgeschlossen. Schaut auch gerne hier nochmal in meinen Beitrag zum Belichtungsdreieck.

Darüber hinaus würde ich mich auch über Kommentare freuen. Gefällt euch was ihr hier findet? Habt ihr Anregungen? Schaut auch gerne mal in meinem Shop vorbei.

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